Unterschied Vitamin K1, K2 und K3

Ebenso wie die Vitamine A, D und E ist auch Vitamin K – Menachinon – ein fettlösliches Vitamin. Auch hier gibt es einen Unterschied zwischen Vitamin K1, K2 und K3. Charakteristisch für die K-Vitamine ist das Strukturelement 2-Methyl-1,4-Naphthochinon, auch als Menadion bezeichnet. Dieses bildet die Grundstruktur für alle Vitamin K Verbindungen, die außer dem unsubstituierten, aromatischen Ring unterschiedlich lange lipophile Seitenketten besitzen.

Der Unterschied der Vitamine der K-Gruppe:

  • Vitamin K1 (Phyllochinon): Ist in den Chloroplasten von Pflanzen enthalten und ist dort an der Photosynthese wesentlich beteiligt.
  • Vitamin K2 (Menachinon): Kann sowohl durch Bakterien gebildet werden als auch durch Synthese im Darm von Menschen und Tieren. Es ist außerdem Bestandteil tierischer Lebensmittel und fermentierter Produkte.
  • Vitamin K3 (Menadion): Ist die synthetische Form des Vitamins ohne Seitenkette.

Vitamin K1 ist in allen möglichen grünen Pflanzen enthalten. Bei der Versorgung mit Vitamin K insgesamt spielt es eine untergeordnete Rolle. Bei hoher Zufuhr an K1 kann dieses durch den menschlichen Organismus in K2 umgewandelt werden. Den Gehalt an Vitamin K1 einiger Lebensmittel haben wir als Tabelle aufbereitet.

Bei Vitamin K2 gibt es diverse Menachinone mit unterschiedlich langen Seitenketten (Menachinon-4, Menachion-7). M (Menachion) K (Vitamin K) – 4 hat z.B. vier Isopren-Reste in seiner Seitenkette. Die jeweiligen Substanzen unterscheiden sich durch ihr Vorkommen und ihre biologische Wertigkeit sowie ihr Zusammenspiel mit den Proteinen bei der Gamma-Carboxylierung.

Menachinon-4 (Menatetrenon), abgekürzt MK-4 ist die häufigste Art von Vitamin K2 in Lebensmitteln tierischen Ursprungs. Es wird durch Synthese aus Vitamin K1, das Pflanzenfresser mit der Nahrung aufnehmen, in tierischem Gewebe synthetisiert.

Menachinon-7, abgekürzt MK-7 wird vorwiegend von Bakterien wie Escherichia coli aus K1 hergestellt. Das bekannteste Beispiel hierfür ist die japanische Speise Natto, die aus fermentierten Sojabohnen besteht und einen sehr hohen Gehalt an MK-7 hat. Auch Käsesorten, die besonders lange fermentiert wurden, enthalten veritable Mengen an MK-7.

MK-5, MK-6, MK-8, MK-9 kommen ebenfalls in Lebensmitteln vor, erreichen aber durch die geringen Mengen bei weitem nicht die Bedeutung von MK-4 und MK-7.

MK-5 ist in geringen Mengen in Natto und unterschiedlichen Käsesorten enthalten. Auch an Milchprodukten wie Buttermilch und Joghurt hat das Menachion 5 einen kleinen Anteil.

MK-6 erreicht einen ähnlichen Anteil wie MK-5 in Natto und unterschiedlichen Käsesorten. In Aal und Scholle sowie Lebertran kommt es ebenfalls vor.

MK-8 und MK-9 kommen hauptsächlich in Käse und Milchprodukten sowie Sauerkraut vor.

Interessant im Zusammenhang mit den unterschiedlichen Menachinonen ist das typisch deutsche Gericht Sauerkraut: Es enthält zwar nur 4,8 Mikrogramm K2, allerdings entstehen hier bei der Fermentation besonders viele langkettige Seitenketten: 31% MK-6, 23% MK-9, 17% MK-8

Vitamin K2 erhalten Menschen also vor allem aus tierischen und bakteriell fermentierten Lebensmitteln: Innereien, Fleisch, Eigelb, Milchprodukte, Käse. Gerade bei Milchprodukten, die durch Fermentation hergestellt werden wie Käse und Joghurt, schwankt der Menachinon-Gehalt. Dies hängt davon ab, welche Bakterienstämme zur Fermentation genutzt werden.

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Die Haltbarkeit der verschiedenen Vitamin-K-Formen

Vitamin K1 hat nur eine Haltbarkeit im Körper von 1,5 Stunden. Mehr Zeit bleibt dem Körper nicht, um dieses Vitamin aufzunehmen. Phyllochinon wird vorwiegend in die Leber transportiert, wo es an diversen Prozessen beteiligt ist und dann ausgeschieden wird. Noch weniger Zeit bleibt dem Körper, um Vitamin K2 in der Variante MK4 (aus tierischen Lebensmitteln) aufzunehmen. Seinen guten Ruf verdankt Vitamin K2 in der Variante MK7 (aus Fermentation) der guten Haltbarkeit und Halbwertszeit von bis zu 72 Stunden. Diese lange Zeit der Verfügbarkeit macht MK-7 zum ergiebigsten K2-Vitamin und wertvollsten Lieferanten für den menschlichen Körper. In diesem Zeitraum verteilt sich MK7 über das Blut im Körper und kann dort seine Wirkung entfalten. Auch aus diesem Grund wird es vorwiegend in gut dosierten Nahrungsergänzungsmitteln angeboten.